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Senioren für Senioren: Wenn Ältere anderen im Alltag helfen

Sie benötigen Hilfe im Haushalt oder beim Ausfüllen der Steuererklärung? Der Rasen sollte auch mal wieder gemäht werden, aber Sie schaffen das nicht alleine?  Dann wenden Sie sich am besten an den lokalen Verein. Denn viele Vereine  bieten die Initiative Senioren für Senioren an.  Dabei geht es darum, dass ältere Menschen anderen älteren Menschen im Alltag helfen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Mitmachen kann jeder, der ein bestimmtes Alter erreicht hat. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist die Arbeit nicht nur bereichernd, sie lernen neue Menschen kennen und können ihr Wissen weitergeben. Weitere Vorteile erfahren Sie in diesem Artikel.

Anderen zu helfen tut gut und ist bereichernd.
Anderen zu helfen tut gut und ist bereichernd. © AndreyPopov / iStock / Getty Images Plus

Senioren für Senioren – das Wichtigste in Kürze:

Rasen mähen, Gesellschaft leisten, spazieren gehen, Lampen zu Hause austauschen – das sind typische Beispiele für Dienstleistungen, die in Senioren für Senioren-Initiativen (SuS) geleistet werden. Sich gegenseitig zu helfen, ist hier selbstverständlich. Und nicht nur das: Sich auf diese Weise einzubringen, kann viel Freude machen.

Was ist Senioren für Senioren?

Senioren für Senioren bezeichnet Initiativen, Selbsthilfeorganisationen und Projekte, in deren Rahmen sich ältere Menschen gegenseitig unterstützen. Während die einen Dienstleistungen anbieten, nehmen andere diese Dienstleistungen gegen eine Aufwandsentschädigung in Anspruch. Die meisten dieser Initiativen und Projekte werden von Vereinen organisiert.

Wer kann mitmachen?

Sie brauchen Hilfe? Oder Sie haben Lust, andere ältere Menschen zu unterstützen? Dann kann Senioren für Senioren für Sie interessant sein. Zu den typische Hilfsleistungen dieser Initiativen gehören zum Beispiel:

  • Autofahrdienste
  • Gartenarbeiten, Rasenmähen, Blumenpflege – zum Beispiel zu Hause oder auf dem Friedhof
  • Hausarbeiten
  • Hilfe bei Problemen mit dem Handy oder Computer
  • Reparaturservice im Haus, Heimwerkerarbeiten
  • Versorgung der Haustiere
  • Freizeitbegleitung, zum Beispiel Gespräche führen, Gesellschaftsspiele spielen, spazieren gehen
  • Korrespondenz mit Behörden
  • Einkaufstouren
  • Schreibarbeiten
  • Steuererklärung ausfüllen
  • Schnee räumen

«Bei uns können alle Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde ab dem 55. Lebensjahr mitmachen», sagt Verena Wunderlin-Friedli, Vize-Präsidentin des basellandschaftlichen Vereins Senioren für Senioren Liestal. Wie in diesem Verein machen auch andere Vereine die Mitgliedschaft vom Alter abhängig. Das kann allerdings örtlich variieren. Beim Verein Senioren für Senioren Winterthur steht die Mitgliedschaft Einwohnerinnen und Einwohnern von Winterthur ZH ab 60 Jahren offen.

In manchen anderen Initiativen dagegen spielt das Alter keine Rolle. «Alle pensionierten Einwohnerinnen und Einwohner von Sargans und Umgebung können unserem Verein als Mitglied beitreten», heisst es beim Verein Senioren für Senioren Sargans im Kanton St. Gallen.  «Als Mitglied können Sie entweder unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen oder als Helfer Hilfe leisten.»

Die Vorteile von Senioren für Senioren

Senioren für Senioren bietet älteren Menschen mehrere Vorteile:

kostengünstige Hilfe

«Senioren helfen Senioren bei diversen Dienstleistungen mit einem kleinen Entgelt», sagt Verena Wunderlin-Friedli. Wer Hilfe benötigt, kann sie hier also kostengünstig finden.

Wissen weitergeben

Kenntnisse und Fähigkeiten, die man sich im Leben angeeignet hat, liegen nicht brach, sondern lassen sich weiterhin nutzen.

Gutes tun

Sich für andere Menschen einzusetzen, ist eine Aufgabe, die erfüllen, Freude bereiten und stolz machen kann.

Kontakte knüpfen

Wer bei Senioren für Senioren mitmacht, erweitert und fördert Kontakte. Denn egal, ob man Hilfe entgegennimmt oder selber hilft – immer steht die direkte Begegnung im Mittelpunkt.

Senioren für Senioren: Wo kann ich mich anmelden?

In zahlreichen Gemeinden und Städten gibt es eine Senioren für Senioren-Initiative. Sinnvoll ist es, vor Ort nachzufragen oder im Internet zu recherchieren.

Wie es dann weitergeht, lässt sich am Beispiel des Vereins Senioren für Senioren Küsnacht – Erlenbach – Zumikon sehen. «Das Vermittlungsteam nimmt Aufträge von Einwohnern sowie von Behinderten aus den Zürcher Gemeinden Küsnacht, Erlenbach und Zumikon entgegen, welche auf temporäre Hilfe angewiesen sind», schreibt der Verein auf Anfrage. «Es werden danach geeignete Helfer gesucht, welche die anfallende Arbeit nach bestem Wissen und Können und gegen ein bescheidenes Entgelt ausführen.» Wichtig ist dem Verein, das örtliche Gewerbe und bereits bestehende soziale Dienste zu konkurrieren.

Was kostet Senioren für Senioren?

Wer Hilfe in Anspruch genommen hat, zahlt in der Regel direkt nach dem Einsatz. Die Höhe der Aufwandsentschädigungen variiert je nach Verein. Bei dem Aargauer Projekt Senioren helfen Senioren in der Gemeinde Gipf-Oberfrick kann zum Beispiel jeder, der Dienstleistungen in Anspruch genommen hat, selbst entscheiden, ob und in welcher Höhe er sie entgelten möchte. Es zahlt also nur, wer möchte. Für Fahrdienste empfiehlt der Verein 1 Franken pro Kilometer als Spesenvergütung.

In einigen Initiativen liegt die Aufwandsentschädigung bei pauschal bei 20 oder 30 Franken pro Stunde. Andere dagegen kategorisieren die Tätigkeiten. So ist für Fahrdienste weniger zu zahlen, für Hilfe bei der Steuererklärung dagegen mehr. Beim Zürcher Verein Senioren für Senioren Meilen zum Beispiel liegen die Tarife je nach Dienstleistung zwischen 15 und 30 Franken pro Stunde.

Oft sind die Dienstleistenden im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Arbeit versichert. «Alle sind unfall- und haftpflichtversichert. Die Prämien bezahlt der Verein», so der basellandschaftliche Verein Senioren für Senioren in Bottmingen. Voraussetzung für den Versicherungsschutz ist, dass der Auftrag durch die offizielle Vermittlungsstelle vergeben wurde.

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