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E-Bike für Senioren: Modelle, Preise, Kurse

Das E-Bike ermöglicht es älteren Menschen, die Freiheit des Fahrradfahrens zu geniessen. Aber Kinder haben einen Grund, sich um ihre Eltern zu sorgen, denn die Technik ist eine unberechenbare Grösse. Welche Chancen und Risiken sind mit dem Fahren von E-Bikes für ältere Menschen verbunden? Ist es Pflicht, einen Helm zu tragen? Wie schnell fahren E-Bikes? Fragen wie diese beantwortet dieser Artikel. 

Wer im Alter E-Bike fahren möchte, sollte sich zuerst mit dem Fahrrad vertraut machen.
Wer im Alter E-Bike fahren möchte, sollte sich zuerst mit dem Elektrofahrrad vertraut machen. © amriphoto / E+

E-Bike für Senioren – das Wichtigste in Kürze:

E-Bikes liegen seit vielen Jahren im Trend. Das verrät ein Blick in die Statistik: Die Importe für E-Bikes stiegen zwischen 2019 und 2020 um fast 24 Prozent, was rund 165 000 Elektrofahrrädern entspricht. Auch bei Seniorinnen und Senioren ist das Elektrovelo beliebt. Älteren Menschen ist es häufig zu anstrengend, mit einem herkömmlichen Velo zu fahren. Um nicht gleich auf ihre Mobilität zu verzichten, entscheiden sich viele für ein E-Bike. 

Was versteht man unter einem E-Bike?

Ein E-Bike ist ein Velo, das einen eigenen Elektromotor hat. Das bedeutet: Beim E-Bike muss man nicht gleichzeitig in die Pedale treten. E-Bikes sehen aus wie herkömmliche Fahrräder.

E-Bike Alter: Wie alt muss man sein, um E-Bike zu fahren?

In der Schweiz dürfen Jugendliche ab 14 Jahren mit einem E-Bike unterwegs sein. Und nur dann, wenn sie zusätzlich eine Mofa-Prüfung absolviert haben. Wer mit 80 Jahren noch einmal durchstarten möchte, sollte eine Chance bekommen. Voraussetzung: Der Arzt gibt grünes Licht. 

Welcher E-Bike-Typ eignet sich für Senioren?

Ein einfach zu bedienendes Cityrad als E-Bike sollte für den Anfang genügen. Als Kinder sollten Sie ein Wort mitreden: Besser ist ein langsames Velo als ein kurzes Vergnügen.

E-Bike kaufen: Darauf müssen Ihre Eltern achten:

  • Das E-Bike sollte einen guten Akku besitzen und einfach zu bedienen sein.
  • Eine 27-Gangschaltung will geschaltet sein, eine 7-Gang-Nabenschaltung hingegen ist sehr viel einfacher zu bedienen.
  • Zur Auswahl der passenden Rahmengrösse sollten Ihre Eltern genügend Zeit einplanen.
  • Scheibenbremsen, passive Beleuchtung und Pulsuhr sind Standard.
  • Achtung bei Hüft- und Knie-Totalendoprothesen: Hier muss ein Bike mit Tiefeinstieg gewählt werden, damit man einfacher aufs Velo steigen kann.
  • Gute Federung schont Gelenke und Rücken.
  • Passende Kleidung und Schutzausrüstung nicht vergessen.
  • Vor dem E-Bike-Kauf sollte man zuerst ein E-Bike mieten, um das Modell zu testen.

Was für E-Bike Modelle gibt es?

Es gibt E-Bikes für den Alltag, den Sport und Touren. Schnelle E-Bikes fallen unter Motorfahrräder und erfordern einen Führerausweis Kategorie M. Dazu braucht es ein gelbes Kontrollschild inklusive einer Haftpflichtversicherung. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit ist 45 km/h. Es besteht Helmpflicht. Das Tageslicht ist obligatorisch, ebenso ein Tacho. Trekkingräder oder aufgerüstete City-E-Bikes sind sehr beliebt. Für lange Strecken eignen sich Tourenräder.

Seniorinnen und Senioren sollten sich für ein langsames Elektrovelo entscheiden. Sie fallen unter Leicht-Motorfahrräder und hören bei 25 km/h auf zu unterstützen – auch im bergigen Gelände. Tourenräder oder City-E-Bikes bieten bequeme Sattel und eine technische Ausstattung nach den gesetzlichen Bestimmungen.

Ein Führerausweis ist nicht gefordert. Ein Helm ist auch nicht obligatorisch, sollte aber dennoch getragen werden. Scooter mit elektrischem Antrieb und drei Rädern helfen, wenn der Gleichgewichtssinn nachlässt oder eine Behinderung vorliegt. 

E-Bike ABS: Was bedeutet ABS?

ABS steht für Antiblockiersystem. Ein Velo ist so gut, wie seine Bremsen. Das ABS hätte schon so manchen schweren Radunfall verhindern oder abmildern können. Weil das Vorderrad beim plötzlichen Bremsen schnell blockiert. Der Radfahrer stürzt über den Lenker. ABS verhindert Blockieren und Überschlag durch die Hinterrad-Abheberegelung. Einziger Nachteil: Der Bremsweg verlängert sich. Das bedeutet für den Fahrer: Sich mit dem System vertraut machen, bevor es auf die Reise geht.

E-Bike Preise: Was kostet ein durchschnittliches E-Bike?

Es gibt ein grosses Angebot an guten Gebrauchten. Hier kann man bereits für 1000 Franken fündig werden. Für neue E-Bikes muss man durchschnittlich 4000 Franken einplanen, inklusive Ausrüstung.

Alternativ können Elektrovelos gemietet werden. Das lohnt sich bei gelegentlichen Fahrten im Sommer oder zum Test vor einer Kaufentscheidung. Ein Leih-E-Bike kostet 35 Franken aufwärts am Tag. Inklusive sind meist Reparaturservice, Versicherung gegen Diebstahl und ein passender Helm. Das Velo kann man online buchen und im Veloladen abholen oder bringen lassen.

E-Bike mieten: Verträge gut durchlesen

Was passiert, wenn das E-Bike schlapp macht? Nicht alle Anbieter geben generalüberholte Velos ab. Es empfiehlt sich darum, vor der Unterschrift den Vertrag in Ruhe durchzulesen. Garantie, Versicherung, Zusatzkosten und welcher Service sind im Preis enthalten?

E-Bike-Kurse für Senioren 

Starten will gelernt sein! Mit Training und Wissen können Senioren Unfälle vermeiden. Wer noch nie E-Bike gefahren ist, sollte einen E-Bike-Anfängerkurs zum Beispiel beim Touring Club Schweiz (TCS) oder bei Reisebüros wie Swiss Bike Tours buchen.

Ihre Eltern können schon Velo fahren? Ein E-Bike fährt anders als ein normales Velo! Ein paar gemeinsame Trainingseinheiten in vertrautem Terrain helfen zu sicherem Fahren mit dem starken Velo. Mit dem E-Bike seniorengerechte Routen finden? Unter dieser Adresse ist bestimmt etwas Passendes.

E-Bike Unfallstatistik 2022: Wie viele verunfallen? 

Im 2022 verunfallten 23 Personen auf dem E-Bike tödlich, 560 Personen wurden schwer verletzt. Das ist der Jahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle des Bundesamts für Strassen zu entnehmen. 

Zu schnell, zu viele Eindrücke und Unsicherheiten – ältere Fahrerinnen und Fahrer überschätzen sich manchmal. Dazu kommt der längere Bremsweg. Autofahrer wiederum rechnen nicht mit so schnellen Velofahrern und überholen riskant. Probleme, das Gleichgewicht zu halten oder die Spur zu halten, wirken sich verhängnisvoll aus. Zu unauffällige Kleidung oder schlechte Beleuchtung verhindern rechtzeitiges Erkennen.

Ist das Fahren mit dem E-Bike gefährlich? So nicht: 

  • Konzentriert fahren
  • Keine Rennen, lieber defensiven Fahrstil antrainieren
  • Längeren Bremsweg bedenken
  • Dunkle Kleidung meiden
  • Von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) empfohlene Leuchtweste tragen –  auch am Tag
  • Funktionierende Beleuchtung – Licht auch am Tag anmachen
  • Nur gekennzeichnete Radwege benutzen, stark befahrene Strassen besser meiden
  • Beachten der Verkehrsregeln – Helm auf
  • Für Anfänger: Kennenlernkurs buchen oder Trainingsrunden im vertrauten Gelände absolvieren

E-Bike: Leuchtwesten und Tagfahrlicht 

Seit April 2022 besteht Tagfahrlicht-Pflicht in der Schweiz. Laut Empfehlung der BFU sollte jeder E-Biker zusätzlich eine Leuchtweste tragen. Die BFU empfiehlt weiter, nur zertifizierte Leuchtwesten mit CE-Kennzeichnung zu kaufen. Provitz Switch, Santoo oder LYNX sind Beispiele für gute Marken.

E-Bike-Touren: So wird die Fahrt im Grünen zum Spass

Selbst in die Pedale treten zu können, bedeutet für viele Seniorinnen und Senioren Freiheit und Lebensfreude. Das belegen die steigenden Verkaufszahlen von E-Bikes in der Schweiz. Laut Velosuisse, die schweizerische Fachstelle Velo und E-Bike SFVE, wurden im Jahr 2021 über 187 000 E-Bikes verkauft – das sind fast 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Wermutstropfen dieses Trends: Die Unfälle mit den schnellen E-Bikes nehmen ebenfalls zu. Allein 2021 verunfallten auf Schweizer Radstrecken und Strassen 548 Personen schwer oder gar tödlich. Im Jahr 2020 waren es noch 536 schwere Unfälle mit E-Bikes. Diese Zahlen belegen: Es ist viel Aufklärungsarbeit nötig. Was können Sie als Kinder Ihren Eltern raten, damit sie sicher E-Bike fahren?

E-Bike Touren in der Schweiz 

E-Bikes sind respektable Kraftpakete. Seniorinnen und Senioren sollten deshalb langsam anfangen. Zuerst gilt: Erfahrungen sammeln im Umgang mit dem E-Bike und nur leichte Touren auf kurze Distanzen mit wenig Anstiegen wählen.

Auf diesen Touren haben Ihre Eltern bestimmt Spass

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